Einsichten aus dem christlich- jüdischen Dialog

Jesus war Jude. Er hat in seinem Volk gelebt, als Jude gedacht und gehandelt. Für ihn war die Tora Grundlage seines Glaubens und er hat ihre Aussagen bestätigt. Er ist als Jude gestorben. Alle Zeuginnen und Zeugen seiner Auferstehung waren Jüdinnen und Juden. Diesen Juden Jesus bekennt die Christenheit als den lebendigen Messias, als Christus. Sie hofft mit dem jüdischen Volk auf die messianische Vollendung der ganzen Welt.

Auch nach Jesu Tod und Auferstehung bleiben Jüdinnen und Juden Gottes erwähltes Volk. Die Kirche irrte sich, als sie behauptete, das Volk Israel sei von Gott verworfen. Die Kirche ist nicht als das „wahre Israel“ an die Stelle Israels getreten.

Darstellungen, die das Judentum als dunklen Hintergrund benutzen, damit der christliche Glaube heller erscheint, sind biblisch unangemessen.

Dazu gehören die falschen Gegenüberstellungen

  • der Gott des Alten Testaments sei ein Gott der Rache, der des Neuen Testaments ein Gott der Liebe.
  • Israel kenne Gottes Wort nur als Gesetz, nicht als Evangelium, nur als Verheißung, nicht als Erfüllung.

Dagegen ist festzuhalten:

Das Doppelgebot der Liebe steht bereits im Alten Testament (Lev. 19,18; Dtn. 6,5), das den größten Teil der christlichen Bibel ausmacht.

Beide Testamente enthalten Gesetz und Evangelium, Verheißung und Erfüllung.

Die Tora, die fünf Bücher Mose, sind Wegweisung zum Leben. Altes und Neues Testament sind beide Zeugnisse des Geistes Gottes.

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